Am Anfang eines jeden Projektes steht eine Idee. Schon vor einiger Zeit reifte bei Samuel der Gedanke, ein Lernprojekt für Schüler anzustoßen. Und diese Idee kommt nicht von ungefähr. Inzwischen blicken wir auf ein Jahrzehnt leben und arbeiten im Stadtteil zurück. Die täglichen Herausforderungen, mit denen sich Kinder, Jugendliche und Familien konfrontiert sehen, sind uns sehr bewusst. Durch schlechte Bildungschancen, Jugendarbeitslosigkeit und frühe Elternschaft finden sich viele Familien in einem Armutskreislauf wieder, den es zu durchbrechen gilt.
Schulische und Persönlichkeitsbildung, also gezielte Einzelförderung von Schülern sehen wir als einen wesentlichen Schlüssel, diesen Herausforderungen zu begegnen.
Anfang 2020 eröffneten wir in einer Wohnung im Stadtteil unser Lernförderprojekt mit drei Lernräumen für Einzelförderung und einem großen Hausaufgaben-Tisch. Innerhalb eines Monats haben sich bereits 13 Nachhilfeschüler und -schülerinnen aus allen Schulformen von Grund- bis Berufsschule gemeldet und das weitere Interesse ist groß. Unser Augenmerk liegt dabei vor allem auf den weiterführenden Regelschulen, da dort keine Hortbetreuung mehr angeboten wird und Schüler mit Hausaufgaben und Lernstoff allein gelassen sind.

Aber auch wir stehen jetzt vor einer nicht unerheblichen Herausforderung. Denn so leicht, wie sich Kinder und Jugendliche für das Angebot begeistern ließen, so schwer finden sich momentan geeignete Nachhilfelehrer. Die geplante Hausaufgabenbetreuung muss also noch warten, da Schüler, die von der Schule Nachhilfebedarf bescheinigt bekommen haben, zuerst betreut werden sollen.
Das Projekt hat großes Wachstumspotential und wir freuen uns darauf, in den nächsten Wochen so richtig durchstarten zu können.