Neulich klingelte es im Nachhilfezentrum an der Tür. Es waren die Teenies aus dem VIP-Treff, die sich jeden Dienstag treffen, um gemeinsam zu spielen, zu essen und über spannende oder herausfordernde Fragen des Lebens nachzudenken. Die Gruppe war auf der Suche nach einer Bleibe, denn an diesem Dienstag hatte Mitarbeiterin Anna beschlossen, sie mal im übertragenen Sinn die Weihnachtsgeschichte erleben zu lassen. Am Jugendclub gestartet zogen sie durch den Stadtteil, auf der Suche nach Platz für acht Teenies und zwei Mitarbeiter. Bei Freunden und Mitarbeitern aus der Nachbarschaft war kein Platz, im Café auch nicht und in der Nachhilfe? Die (instruierte) Mitarbeiterin, die den Teenies die Tür öffnete, hatte nur einen freien Raum im Keller. Besser als nichts. Also saßen die Teenies mit Anna im engen Kellerabteil eines Plattenbaus, einen ausrangierten Einkaufswagen zur Krippe umfunktioniert, und hörten die Weihnachtsgeschichte.
Zum Adventsfest auf dem Kidsclubgelände kamen trotz kalten Temperaturen um den Gefrierpunkt etwa 200 Gäste, um einen Glühwein zu trinken, Familienfotos zu machen, am Weihnachts-Bingo teilzunehmen oder einfach Gemeinschaft zu genießen. Auch hier gab es ein kleines Theaterstück, das die Weihnachtsgeschichte verdeutlichen sollte. Allerdings kam der Engel mit der guten Botschaft nicht zu Hirten, die sich am Feuer versammelt hatten, sondern zu Bauarbeitern, die vom unfreundlichen Chef getrietzt auf ihrer Baustelle gerade den Betonmischer bedienten. Und das Jesuskind lag nicht in einer Krippe im Stall, sondern in einer Plastikkiste im Schuppen. Die Botschaft von Weihnachten in die heutige Zeit geholt: Jesus kommt gerade zu denen, die ganz unten in der Hierarchie stehen. Zu den Einsamen, Vergessenen, den Armen und Hoffnungslosen. Sein Licht erhellt noch die dunkelste Kammer und das engste Kellerabteil. Damit überall Weihnachten wird.











